Heimat- und Geschichtsverein

Berga/Elster

Großdraxdorf-Eselsberg - Dachshügel

Im nördlichen Teil der Gemarkung Großdraxdorf befindet sich an der Nordwestspitze des Eselsberges die Teufelskanzel und ihr nach Südosten vorgelagert eine auffällige Erhebung, der Dachshügel oder auch die Burgstadt. Der Bergsporn bildet ein gleichschenkliges Dreieck und wird von der Weißen Elster im Westen und vom Mösch- bzw. Fuchsbach im Osten umgeben. Er fällt außer nach Südosten allseitig steil ab und liegt ca. 90 m über dem Tal der Weißen Elster.DSC05133a

Bei dem Dachshügel handelt es sich um eine Höhensiedlung (ca. 1200-800 v.Chr.). der Zugang zur Siedlung erfolgte von Südosten. Hier befanden sich wohl zwei Wälle, die den Sporn befestigten.

Ihre Lage ist auf dem Luftbild deutlich durch die rötliche Farbgebung zu erkennen. Der erste Wall lag ca. 240 m südwestlich der Spornspitze. Er riegelte bogenförmig verlaufend eine ca. 2,5 ha große Innenfläche ab. In einer Entfernung von ca. 310 m vom ersten wurde erst kürzlich auf dem Luftbild ein zweiter Wall sichtbar. Die von ihm eingeschlossene Siedlungsfläche beträgt 12,6 ha. Das befestigte Wohnplateau ist recht uneben. Es steigt von 300 m im Norwesten auf den höchsten Punkt bei 313,7 m ü. NN um fast 13 m an. Die Wälle sind anhand ihrer Verfärbung mit Längen von ca. 170 m bzw. 360 m nachweisbar. Der innere Wall ist noch als flache Erhebung im Gelände zu erkennen.

Die Befestigung bestand aus einer Trockenmauer in Holz-Erde-Stein-Konstruktion. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts soll der innere Wall mit vier bzw. fünf Metern noch relativ hoch und mit Bäumen bzw. Sträuchern bewachsen gewesen sein. Berichte zeugen davon, daß große Mengen gebrannter Steine, Holzkohle und Verschlackungen auf dem Acker gefunden wurde und von den Wällen stammen. Der Dachshügel gilt als das größte Bodendenkmal in Ostthüringen. Im 19. Jahrhundert setzten erste Untersuchungen ein, die reichhaltiges Fundmaterial erbrachten. Die Funde belegen eine Besiedlung in der Jungsteinzeit, Spätbronzezeit, der jüngeren Vorrömischen Eisenzeit und im Hoch- bzw. Spätmittelalter, wobei die Befestigung selbst in die Bronzezeit datiert.

 

(Text der Schautafel)